Auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Jörg Nürnberger machten wir, eine knapp 50-köpfige Delegation von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Bundestagswahlkreis Hof, uns auf den Weg zu einer dreitägigen Reise nach Berlin. Darunter waren auch SPD-Landtagskandidat Daniel Schreiner, die Bürgermeister Christian Zuber (Münchberg) und Matthias Döhla (Konradsreuth) sowie zahlreiche Schwarzenbacherinnen und Schwarzenbacher.
Nach der Ankunft in Berlin erfolgte die Begrüßung durch den Gästebetreuer vom Bundespresseamt, einem Mann mit einer spannenden Biografie. Ein Ostberliner, der 1982 aus der DDR ausgebürgert worden war, wodurch er auf einen Fundus von vielen Jahrzehnten erlebter Berliner Geschichte zurückgreifen kann, an dem er uns drei Tage teilhaben ließ. Mit der East Side Gallery in Friedrichshain, einer dauerhaften Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke, starteten wir in das vielfältige Programm. Im Anschluss bot sich die Gelegenheit für einen Spaziergang entlang der Spree. Dann folgte eine Stadtrundfahrt, bei der es unter anderem den Checkpoint Charlie, die Museumsinsel, Kreuzberg, die Siegessäule, den Funkturm, den „Alex“ sowie den Potsdamer Platz zu sehen gab. Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Steakhouse erkundeten wir die Kreuzberger Kneipenszene rund um unser Hotel. Hier entdeckten wir mit der Stadtklause am Anhalter Bahnhof, einer der ältesten und urigsten Berliner Kneipen, ein wahres Juwel und ließen den Abend dort ausklingen.
Nach dem Frühstück startete der nächste Tag mit einer Fahrt durch Kreuzberg, Charlottenburg und Gatow ins Militärhistorische Museum der Bundeswehr am Flugplatz Berlin-Gatow, wo zahllose Großexponate die Entwicklung der Luftfahrt von ihren Anfängen bis hin zur Neuzeit eindrucksvoll illustrieren. Die Sammlung umfasst Flugzeuge, Hubschrauber, unbemannte Systeme, bodengestützte Flugabwehr- und Radarsysteme, Bodendienstgeräte und Triebwerke. Bei einer Führung wurde auch die Geschichte des Aufbaus der Luftwaffe nach dem Zweiten Weltkrieg detailliert und pointiert vermittelt. Auch wurde die besondere Rolle des Flughafens Gatow während der Berliner Luftbrücke hervorgehoben. Nach dem Mittagessen folgte eine weitere Stadtrundfahrt mit Olympiastadion, Charité, Willy Brandt-Haus, Regierungsviertel und ein Besuch im Futurium - Haus der Zukünfte, wo interaktive Ausstellungen Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Konsumverhalten, Klima, Wohnen, Ernährung und Technologie behandeln und zahlreiche Denkanstöße liefern. Die folgende Freizeit lud ein, die Umgebung des Brandenburger Tores zu erkunden.
Danach trafen wir unseren Bundestagsabgeordneten Jörg Nürnberger im Reichstag - und nun folgten Schlag auf Schlag die weiteren Highlights unserer Reise. Als wir in den Plenarsaal kamen, ging gerade der letzte Tagesordnungspunkt der 96.Sitzung des Deutschen Bundestages an diesem Tag seinem Ende entgegen. Nach Sitzungsende blieben wir im Plenarsaal: Es folgte ein Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments. Daraufhin führte uns Jörg Nürnberger durch die unterirdischen Katakomben des Deutschen Bundestages ins Paul-Löbe-Haus, wo wir die Gelegenheit zu einer Diskussion mit ihm hatten. Im Verlauf des Gespräches bekamen wir einen detaillierten Einblick, wie eine Arbeitswoche des Bundestagsabgeordneten mit seinen Aufgaben im Verteidigungsausschuss, im Europaausschuss und als SPD-Obmann des Afghanistan-Untersuchungsausschusses aussieht. Jörg Nürnberger plauderte aus dem Nähkästchen. So erfuhren wir, dass Bundeskanzler Olaf Scholz ganz anders sei, als er in den Medien wirke. Nicht selten zeige er, wenn die Kameras nicht auf ihn gerichtet sind, seine humorvolle Seite. Anschließend hatte die Gruppe einen schönen Blick auf das nächtlich erleuchtete Bundeskanzleramt. Mit diesem Eindruck verabschiedeten wir uns aus dem Regierungsviertel und kamen nach 14 Stunden Programm erschöpft, aber sehr zufrieden im Hotel an. Dort bot sich noch die Gelegenheit, mit Jörg Nürnberger den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Am nächsten Morgen ging es noch ins Bundesministerium für Gesundheit (BMG), wo uns in einem spannenden Vortrag, die eigentlich eher trockene Materie um die Funktion des BMG innerhalb des deutschen Gesundheitswesens erläutert wurde. Bei der nachfolgenden Diskussion ergriff SPD-Landtagskandidat Daniel Schreiner das Wort und machte deutlich, dass bei der Krankenhausreform noch Nachbesserungen nötig seien, insbesondere für die ländliche Region. Nach einem Mittagessen stand der letzte Programmpunkt, der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas (Holocaust-Mahnmal) an, woraufhin wir nach einer überaus interessanten Bildungsfahrt die Heimreise antraten.
Andreas Pedall