Am vergangenen Mittwoch fand im Schwarzenbacher Hasenheim die Ehrung verdienter Mitglieder statt. Aus diesem Anlass kam auch Holger Grießhammer (MdL) zu uns und lieferte interessante Einblicke in seine neue Arbeit als Fraktionsvorsitzender der SPD im Bayerischen Landtag.
Der Weißenstädter Holger Grießhammer, ehemaliger 2. Bürgermeister von Weißenstadt, zudem Kreis- und Bezirksrat, hat nach seinem Einzug in den Bayerischen Landtag sofort Verantwortung übernommen, denn der Wechsel an der Spitze der Landtagsfraktion sei nach dem Desaster von 8,4 Prozent bei der Landtagswahl nicht überraschend gewesen. Stolz war er dabei über die interne Wahl, bei der er einstimmig zum neuen Fraktionschef gewählt wurde.
Einstieg war die Aufarbeitung der Landtagswahl. Hier sind natürlich auch die „nicht gerade glücklichen" Wahlplakate sowie die Themenwahl und die Wahrnehmung der Partei in der Öffentlichkeit zur Sprache gekommen. „Es gibt eben Wichtigeres als Gendern, denn die Themen müssen wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden", so der Fichtelgebirgler. Und weiter: "Wenn man die Partei der Arbeiter sein will, muss man den Begriff neu definieren!" Dabei gebe es sehr wohl eine breite Gestaltungsfreiheit. Grießhammer nannte dabei das Bürgergeld, wobei andere Parteien wohl vergessen hätten, dass dies ein Verfassungsauftrag sei. Als Bildungspartei müsse einem die Lehrmittelfreiheit am Herzen liegen, was für die Eltern jetzt gerade am Schulanfang wieder spürbar sei. Zum Thema Bürokratieabbau nannte der Gast das Beispiel der Viertelstunde für Demokratie, die nun im Schulunterricht eingeführt werden soll. Hier habe die Staatsregierung den Schulen eine Durchführungsbestimmung übergestülpt, welche eher ein Bürokratieaufbau ist.
Holger Grießhammer bezeichnete sich selbst als Teamplayer, der mit Respekt an die Aufgaben und Themen herangehe, deshalb verstehe er die Union nicht, wenn diese mit Scheinanträgen in der Asylpolitik glänzen wolle. Da gebe es nichts zu glänzen, denn jeder wisse, was rechtlich möglich sei. Die Demokraten müssen zusammenstehen, das gelte jetzt mehr denn je.
Anschließend gab es eine lebhafte Diskussion, wie zum Beispiel um die Grundsteuerreform. Die Schwarzenbacher Sozialdemokraten waren sich einig, dass mit Holger Grießhammer nicht nur ein Oberfranke, sondern ein Mann der Basis in München die Sozialdemokraten für Bayern führt. Eine Ehre wurde Holger Grießhammer auch zuteil, denn Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter lud ihn bereits spontan zum diesjährigen Anstich beim Oktoberfest ein.
Die anschließenden Ehrungen verdienter Mitglieder nahmen neben Holger Grießhammer auch Vorsitzender Michael Stumpf, 2. Bürgermeister Michael Haas und Mitgliederbeauftragter Andreas Pedall vor. Für stolze 60 Jahre Mitgliedschaft bei der Schwarzenbacher SPD wurde Bernd Leisch ausgezeichnet, Helmut Fochler erhielt eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft. Nicht anwesend waren Helga Scholz (10 Jahre Mitglied), Harald Lang (40 Jahre) sowie Karin Brehm und Peter Jedro (jeweils 50Jahre).
Mit Rupert Geupel konnten die Schwarzenbacher Sozialdemokraten zudem auch ein neues Mitglied begrüßen. Zum Schluss gab es für Gast aus dem Fichtelgebirge einen guten „Giegold", wenn ihm in München mal wieder was „aufstoßen" sollte.